Wir Coloniacs haben als Ultras des 1. FC Köln sicherlich eine besondere, für Außenstehende manchmal vielleicht auch etwas spezielle emotionale Bindung zu Stadt und Verein. Uns ist es ein großes Anliegen, dass sich unser Köln – ebenso wie unser Bundesligaverein – bestmöglich in der Republik präsentiert. Dazu versuchen auch wir nicht nur Wochenende für Wochenende in den Stadien dieses Landes unseren bescheidenen Teil beizutragen.

In der jüngeren Vergangenheit hat sich unsere Heimatstadt aber leider nicht immer nur mit Ruhm bekleckert. Die Pannen bei diversen Bauvorhaben wie beispielsweise der Ausbau der Stadtbahn oder die Sanierung von Schauspiel und Oper erfüllen uns ebenso mit Scham, wie der katastrophale Umgang mit Ereignissen wie HoGeSa oder der Silvesternacht.

Aktuell verfolgen wir die mittlerweile aufgeheizte Debatte um die Ausbaupläne des FC-Trainingsgeländes im Grüngürtel mit zunehmender Sorge und sehen uns ob des Gegenwindes nun auch dazu gezwungen, Stellung zu beziehen. Schließlich läuft Köln gerade einmal mehr Gefahr, sich bundesweit mit einer erneuten Posse zum Gespött der Bevölkerung zu machen.

Köln ist nun mal Bundesligastandort und profitiert nicht zuletzt durch ein damit verbundenes hohes Medieninteresse sowie durch das Geld, das unzählige Fußballfans alle vierzehn Tage in der Stadt lassen in einem nicht unerheblichen Maße vom Erfolg des 1. FC Köln. Dass Bundesligazugehörigkeit jedoch kein Selbstläufer ist, haben gerade wir Kölner in den vergangenen Jahren mehrfach schmerzhaft erfahren müssen. Abgesehen davon, dass es einer klugen und perspektivisch denkenden sportlichen Führung innerhalb eines ambitionierten Fußballvereines bedarf – diese haben wir nun endlich –, braucht es auch eine zeitgemäße Infrastruktur, um auf lange Sicht konkurrenzfähig bleiben zu können. Schließlich sollen hier nicht nur Profis sich bestmöglich auf die Herausforderungen der Spielzeit vorbereiten, es muss auch die Jugend dieser Stadt an den Profisport herangeführt und dafür ausgebildet werden. War diese Infrastruktur in den ersten Jahrzehnten der Vereinsgeschichte noch gegeben, hinken wir seit längerem schon der Konkurrenz deutlich hinterher. Dementsprechend haben wir Coloniacs mit Freude zu Kenntnis genommen, dass sich der aktuelle Vereinsvorstand diesem Problem endlich annehmen will.

Nun hat sich jedoch eine Bürgerinitiative auf die Fahnen geschrieben, dieses mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Viel ist in letzter Zeit von einer Zerstörung des Grüngürtels zu lesen, die ein Bundesligakonzern ausschließlich für das eigene Wohl und somit egoistisch motiviert vorantreiben möchte. Dass diese, zugegebenermaßen hier etwas überspitzt dargestellte Argumentation recht wenig mit der Realität zu tun hat, lässt sich in verschiedenen Veröffentlichungen des 1. FC Köln zu dieser Thematik nachlesen. Die Grünflächen, die neu bebaut werden sollen, werden nun mal an anderer Stelle wieder »aufgeforstet«, das ganze Areal bleibt weiterhin zugänglich für jeden Bürger und die Sportanlagen können jenseits des Trainingsbetriebes auch von der Bevölkerung genutzt werden. Hinzu kommt noch, dass das Areal sowieso schon seit Jahrzehnten als »Sportband im Grüngürtel« offiziell eingeplant gewesen ist.

Was wären nun die Alternativen? Sollte der 1. FC Köln sein Trainingsgelände im Grüngürtel nicht auf den Stand der Zeit bringen können, läge es wohl auf der Hand, dass der Verein die Stadt verlassen und sich außerhalb von Köln eine neue sportliche Heimat bauen müsste. Ob dies nur Trainingsgelände und Geschäftsstelle beträfe oder gar auch den Austragungsort der Bundesligaspiele, ist an dieser Stelle wohl noch nicht abzusehen. So oder so würden dadurch der Stadt nicht nur erhebliche Einnahmen entgehen, sondern es würde ein Imageschaden entstehen, dessen Ausmaß sich nur schwer beziffern ließe.

Aus diesen Gründen möchten wir an dieser Stelle noch einmal bekräftigen, dass wir uns voll und ganz hinter die Ausbaupläne des 1. FC Köln stellen und ihn dabei mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Und wir möchten an alle Entscheidungsträger Kölns entschieden appellieren, sich zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürger für die Pläne des 1. FC Köln im Grüngürtel zu entscheiden. Der FC gehört nach Köln!

Stellungnahmen der Südkurve 1. FC Köln e.V.
Online-Petition des 1. FC Köln