Willkommen im rechtsfreien Raum!
Nach den Stadtverboten für FC-Fans im Oktober beim Derby in Mönchengladbach und beim Pokalspiel in Trier, bricht nun eine erneute Welle der Repression über die aktive Fanszene des 1.FC Köln herein:
Für das heutige Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg erhielten Mitglieder der aktiven Fanszene ein Betretungsverbot für den Stadtteil Müngersdorf! Diese Aufenthaltsverbote haben zur Folge, dass sich die »Stadtverbotler« nicht im Stadionumfeld aufhalten dürfen. Dadurch wird ihnen die Möglichkeit genommen am gemeinsamen Marsch vom Stadion zu den Räumlichkeiten des sozialpädagogischen Fanprojekts teilzunehmen und wenigstens die Zeit vor und nach dem Spiel mit ihren Freunden zu verbringen. Besonders muss mit aller Deutlichkeit herausgestellt werden, dass nicht nur Personen mit Stadionverbot von dieser Maßnahme betroffen sind, sondern auch Fans ohne Stadionverbot mit einem Betretungsverbot belegt wurden. Die jetzigen polizeilichen Maßnahmen werden mit dem bloßen Verdacht der Teilnahme an einer Straftat in der Vergangenheit begründet. Dass die Verfahren gegen die betroffenen Personen teilweise bereits eingestellt wurden und keine strafrechtliche Verurteilung stattgefunden hat, scheint dabei nicht von Bedeutung zu sein. Gleichsam der Vergabe von Stadionverboten reicht auch bei den Stadtverboten ein einzelnes Verdachtsmoment aus. Das rechtsstaatliche Grundprinzip der Unschuldsvermutung wird wieder einmal außer Kraft gesetzt!
Die Polizei verfolgt mit den Aufenthaltsverboten im Stadionumfeld zu Heimspielen unseres Fcs ganz offensichtlich das Ziel, die Fanszene zu spalten und deren integrativen Charakter zu zerstören. Den Stadtverbotlern soll auch das letzte Gemeinschaftsgefühl genommen werden.
Mit der heutigen Aktion wollen wir nicht nur auf die Repressionen und die kontraproduktive Verhaltensweise seitens der Polizei aufmerksam machen, sondern auch ein deutliches Zeichen für die Solidarität mit den Ausgesperrten und Verbannten setzten.